Grundlagenforschung an vorderster Front
Einen Monat im tropischen Regenwald Costa Ricas… da sammelt man nicht nur eine große Menge an unvergesslichen Naturbeobachtungen, sondern begegnet auch interessanten Menschen, die sich mit ganzer Leidenschaft der Erforschung und dem Schutz dieses Lebensraums verschrieben haben.
Nachdem wir bereits unseren Dschungel-Guide Esteban zu Wort kommen ließen, wollen wir euch diesmal Alejandra und Jim vorstellen.
Jim ist studierter Entomologe (Insektenforscher) und Gründer und Direktor des „Insectopia Insect Museum“ in Puerto Jiménez in Costa Rica. Alejandra ist zuständig für die Sammlung des Projekts. Puerto Jiménez wiederum ist – umschlossen vom Regenwald – mit knapp 7.000 Einwohnern die größte Stadt auf der Halbinsel Osa. Sie besitzt immerhin einen eigenen Kleinflughafen und ist somit die Drehscheibe für Ökotouristen und Wissenschaftler aus aller Welt, welche den Corcovado-Nationalpark besuchen möchten.
Eine Insekten-Forschungsstation im tropischen Regenwald
Das Insectopia widmet sich der Erforschung der Insektenfauna des einzigartigen Lebensraums von Osa. „Museum“ ist in diesem Fall allerdings eine charmante Übertreibung, denn das Institut ist noch sehr jung. Ein eigenes Museum ist zur Zeit noch Zukunftsmusik und es gibt bislang keine Ausstellungsräume. Dafür gibt es jedoch ein rege genutztes Labor, welches wir besuchen durften. Solch eines ist dringend nötig: Über 10.000 Insektenarten gelten für den Corcovado als gesichert und ständig werden neue entdeckt. Gleichzeitig sind die Insekten Costa Ricas durch den Klimawandel, durch den Tourismus („Öko“ hin oder her) und durch nicht-nachhaltige Agrarwirtschaft bedroht. Um die Natur vor diesen Gefahren zu schützen, ist es wichtig zu wissen, WAS es überhaupt zu schützen gilt und die Menschen vor Ort und auf der ganzen Welt für den Wert dieser Vielfalt – auch der Insekten – zu sensibilisieren. Die wissenschaftliche (und leider auch chronisch unterfinanzierte) Arbeit, die vom Insectopia geleistet wird, ist somit nicht nur klassische Grundlagenforschung, sondern auch Umweltaktivismus und Bestandsschutz an vorderster Front, mitten im Herzen eines der wichtigsten Biodiversität-Hotspots dieses Planeten.
Neben ihrer fachlichen Kompetenz bringen Ale und Jim auch eine Menge Sympathie, Engagement und Naturliebe mit, die man in diesem Interview sofort spürt. Uns haben die beiden Kerbtier-Profis auf jeden Fall mächtig beeindruckt.
Doch seht selbst:
Hallo, mein Name ist Johann.
Ich habe eine deutsche Küchenschabe bei uns in der Wohnung entdeckt. Die wollte ich eigentlich in der freien Natur aussetzen. Jetzt habe ich aber gelesen dass Schaben gerne mit ihren Artgenossen zusammen leben. Und die Vorstellung dass diese Schabe allein im Wald rum irrt wäre der Schabe gegenüber ungerecht.
Meine Frage nun
ist es tatsächlich so dass Schaben alleine unglücklich sind? Und wenn es so ist könnte ich eine weitere Schabe aus einem Zoofachhandel kaufen und sie dann mit der Schabe die ich gefunden habe zusammentun um dann letztendlich beide in die Freiheit auszusetzen?
Aber wenn ich das tue, weiß ich nicht ob sich Schaben unterschiedlicher Rasse vertragen. Auch wenn ich eine deutsche Küchenschabe kaufe stammt die von woanders ab und da frage ich mich ob sich Schaben aus unterschiedlichen Gegenden, wenn die dann zusammengelegt werden auch verstehen.
Würden sich die beiden Schaben wenn ich die zusammen tue verstehen oder bekämpfen sie sich dann? Ich möchte sie gerne zusammen tun und beide dann in der freien Natur aussetzen. Würde das funktionieren?
Die eine Schabe tut mir sehr leid, weil sie im Moment allein ist und eingesperrt. Das ist keine schöne Vorstellung sie da eingesperrt zu lassen. Ich möchte sie endlich frei lassen aber wenn ich sie alleine frei lasse ist das für sie auch nicht schön. Gibt mir bitte einen Rat was ich machen kann?
Liebe Grüße
Johann