…und das sind bei weitem nicht alle!
Nein, sämtliche Frösche und Kröten Costa Ricas kann ich euch auf keinen Fall hier auflisten, dazu reicht das Alphabet nicht aus – es wären einfach zu viele. Aber lasst euch trotzdem mitnehmen auf eine etwas komprimierte Reise in 26 Schritten durch die Wunderwelt der Amphibien dieser Gegend, in der wir uns momentan aufhalten. Einige von ihnen sind uns auf unserer Reise vor die Linse gehüpft, andere blieben lieber unsichtbar; da musste Wikipedia mithelfen. Los geht’s mit dem ersten Frosch:
A wie Agalychnis callydrias – der Rotaugen-Laubfrosch
In Costa Rica ist dieser 5 bis 7 cm große baumbewohnende Greiffrosch sehr bekannt. Es gibt kaum einen Souvenierladen, in dem es nicht irgendeinen Schnickschnack mit seinem Konterfei zu kaufen gibt. Der Rotaugen-Lauabfrosch ist von Mexiko bis nach Kolumbien recht weit verbreitet. ist nachtaktiv und kann 5 Jahre alt werden. An der karibische Küste Costa Ricas hat A. callydrias kurioserweise eine etwas andere Färbung, als an der pazifischen Küste. Dort besitzt er an der Unterseite seiner Gliedmaßen eine blaue Färbung. Die Rotaugen-Laubfrösche der pazifischen Küste sind komplett grün. Dennoch handelt es sich nach bisherigen Erkenntnissen um die selbe Art. Zur Revierverteidigung signalisieren die Männchen mit Vibrationen, die sich an den Ästen auf denen sie sitzen fortsetzen, dass Konkurrenten hier nicht gerne gesehen werden.
Status: Nicht gefährdet.
B wie Boana rosenbergi – ein kriegerischer Gladiatorfrosch
Gladiatorenfrösche werden nach ihrer Aggressivität unter den Männchen benannt. Die Weibchen sind wählerisch. Nur ein Männchen, das ein ordentliches Nest bauen kann, fällt in die engere Wahl. Das schönste Nest von allen herzustellen ist natürlich eine ehrbare und kunstvolle Methode. Leider ist sie auch aufwändig. Da geht doch so manch ein Gladiatorfrosch den etwas einfacheren Weg, indem er einfach erfolgreiche Bauherren überfällt und ihren Platz einnimmt. Und weil diese sich das nicht gefallen lassen, gibt es Krawall. B. rosenbergi ist für seine Kloppereien besonders gut ausgerüstet. An seinen vorderen Händen besitzt er einen fiesen kleinen Dorn. Außerdem sind diese Frösche mit ihren rund 9 cm gar nicht so klein. So eine Froschprügelei kann also recht beeindruckend sein.
Status: Nicht gefährdet.
C wie Cruziohyla calcarifer – der gar prächtige Blattfrosch!
C. calcarifer ist mit seinen bis zu 8 cm und den leuchtenden Farben wirklich beeindruckend! Außerdem besitzt er, wie sehr viele Frösche, die Fähigkeit zum Farbwechsel (Metachrose). Ist seine Oberseite tagsüber eher grün, verfärbt sie sich nachts dunkel oder sogar zu einem Blau. Der Name „calcarifer” bezieht sich auf die dreieckigen Hautlappen an der Ferse des Frosches, anhand derer er bestimmt werden kann. Mit sehr viel Glück kann man ihn in Costa Rica und auch in Kolumbien und Ecuador sehen. Allerdings muss einem Fortuna schon sehr gesonnen sein, denn er liebt die Nacht, ist ein Baumbewohner und zudem gibt es ihn nicht mehr sehr häufig.
Status: Bedroht
D wie Dendrobates auratus – der schwarzgrüne Pfeilgiftfrosch
Ist schon der prächtige Blattfrosch bunt, setzt D. auratus noch eines oben drauf: Er schafft es innerhalb seiner Art maximal variabel zu sein. Streifen, Sprenkel, Punkte – dieser Pfeilgiftfrosch legt sich auf kein Muster fest. Und von Minzgrün, Limette, Eisblau bis zu hellem Vanillegelb ist farblich ebenfalls alles drin. Das klingt zwar lecker – an ihm lecken sollte man allerdings nicht. D. aurates setzt sein recht potentes Gift zwar nur frei wenn er sich bedroht fühlt, aber wer fühlt nicht eine gewissen Sorge in sich aufsteigen, wenn ein ungefähr hundert mal so großer Riese (dieser Frosch ist nur 2 cm klein) einen packt und in den Mund stecken will? Die Elternschaft beruht auf einer gleichberechtigten Sorgerechtsaufteilung: Die Eltern tragen beide die geschlüpften Kaulquappen auf ihrem Rücken zu Bromelien (kelchartige Aufsitzerpflanzen), in deren Wasser sie den Nachwuchs aussetzen und fürsorglich bewachen.
Status: Nicht gefährdet
E wie Eleutherodactyllidae – die vielfältige Gattung der Pfeifffrösche
Hier geht es nicht um einen Einzelfrosch, sondern um die komplette Gattung, nämlich die der Pfeifffrösche. Diese haben ihren Namen ihrer typischen, hohen, insektenartigen Rufe wegen. Die ganze Gattung ist ziemlich erfolgreich. Sie kommt in den Neotropen Nord-, Mittel- und Südamerikas vor und umfasst rund 185 Arten. Unter ihnen befindet sich mit 8,5 mm einer der kleinsten Frösche der Welt. Gemeinsames Merkmal der Gattung: Der Nachwuchs schlüpft direkt als Frosch aus dem Ei und überspringt damit einfach das Kaulquappenstadium. Der Goldene Coqui (E. Jasperi) war (siehe Status) lebendgebärend. Die meisten Pfeifffrosch-Eltern betreiben intensive Brutpflege und besuchen sogar die kleinen Jungfrösche.
Der Status der einzelnen Arten innerhalb der Gattund ist sehr unterschiedlich. Der oben erwähnte, lebendgebärende E. Jasperi ist mittlerweile wahrscheinlich ausgestorben. Er ist zum letzten Mal 1981 in Puerto Rico gesehen worden. Hingegen ist E. coqui eine recht häufige Art, die außerdem auf Hawaii invasiv ist und dort für Probleme sorgt.
F wie Froschlurche – Grundsätzliches…
Amphibien sind Landwirbeltiere, die Wasser zur Fortpflanzung benötigen und als ursprünglichste und primitivste Gruppe der Landwirbeltiere gelten. Der Ursprung der modernen Amphibien ist ein hart diskutiertes Thema in der Wirbeltierpaläonthologie und noch nicht völlig geklärt. Die ersten Fossilien existieren aus der frühen Trias (ca. 252,2 Mio. Jahre vor heute).
Froschlurche weisen ein hohes Größenspektrum auf. Sie können von 7 mm (Paedophryne amauensis, das kleinste Landwirbeltier überhaupt) bis zum 330 mm riesigen westafrikanischen Goliathfrosch groß sein, von dem man vermutet, dass es sogar noch größere Exemplare gibt.
Frösche und Kröten sind eher umgangssprachliche Bezeichnungen und systematisch nicht klar abgegrenzt. Unter einem Frosch wird eher ein schlankes Tier mit agilem Körperbau und langen kräftigen Sprungbeinen sowie glatter, feuchter Haut verstanden. Kröten sind eher plump und gedrungen, besitzen kurze Beine, die nur für kurze Hüpfer und dem Laufen auf vier Beinen dienen und sie besitzen eine meist trockene, „warzige“ Haut. Die Grenzen sind fließend.
Die Individualentwicklung verläuft in der Regel über ein im oder am Wasser abgelegtes Ei zur kiemenatmende Larve bis zum lungenatmenden, adulten Tier. Froschlurche besitzen nur in der Larvenphase einen Schwanz. Der Knochenbau bei Fröschen ist reduziert. Sie besitzen in der Regel keine Rippen. Ihre Haut ist glatt oder warzig und von Schleimdrüsen durchsetzt, die die Haut feucht halten. Dadurch ist eine Teil-Atmung durch die Haut möglich. Dies ist der Grund weshalb Frösche vor allem durch Faktoren, die auf ihre Haut einwirken (Pestizide, Temperaturschwankungen, Trockenheit), sehr schnell besonders betroffen sind. Viele Frosch-Arten können mit weiteren Haut-Drüsen Wehr- und Schutzsekrete produzieren. Sie sind Jäger und ernähren sich ausschließlich carnivor.
G wie Gleitflug: Agalychnis spurelli – Gliding tree frog
A. spurelli ist nicht der einzige Frosch, der sich gleitend von Baumkrone zu Baumkrone bewegen kann, aber er ist bei weitem der bekannteste und Meister auf seinem Gebiet. Beim Springen breitet der bis zu 7 cm große Frosch alle Viere aus. Zwischen den Zehen befinden sich Häute, die wie Fallschirme funktionieren. Damit ist er fähig beträchtliche Entfernungen zu meistern und sogar Richtungswechsel und elegante Kurven sind möglich. Leider sieht man ihn kaum und das liegt nicht allein daran dass der grüne Baumgleiter nur nachts in den Baumkronen unterwegs ist. Er ist mittlerweile auch, obwohl er in Zentralamerika recht weit verbreitet ist, sehr selten geworden.
Status: Stark gefährdet
H wie Hyalinobatrachium – eine Glasfroschgattung mit tiefen Einsichten
Da ich diesen kleinen Kerl auf dem Bild nicht sicher bestimmen kann, bleibe ich lieber bei der Gattung. Die Gattung Hyalinobatrachium gehört zu der großen Familie der Glasfrösche (Centrolenidae). Sie kommen nur in Amerika vor: Die Regenwälder von Süd-Mexiko bis nach Argentinien sind ihr Habitat. Gemeinsames, gattungsübergreifendes Merkmal aller Glasfrösche ist die durchsichtige Bauchdecke, so dass die Eingeweide sichtbar sind. Glasfrösche sind idR. sehr klein. Ihre meist grüne Körperfarbe lässt vermuten, dass sie sich in erster Linie auf Blättern aufhalten, auch wenn der abgebildete Frosch etwas anderes beweisen möchte. In Costa Rica leben (nach bisherigem Wissensstand) 14 Glasfrosch-Arten. Die letzte Art wurde 2015 neu entdeckt. Die Durchsichtigkeit dient wahrscheinlich der Tarnung.
I wie Infektion – der Chytridpilz und die Chytridiomykose
Dieser Pilz (Batrachochytrium dendrobatidis) befällt ausschließlich Amphibien. Der Pilzbefall verläuft bei vielen Arten tödlich und entwickelte sich seit den 1980er Jahren zu einer regelrechten Epidemie, die der Mensch eingeschleppt hatte und aufgrund dieser etliche Amphibienarten in Mittel- und Südamerika sowie in Australien stark zurück gegangen oder sogar ausgestorben sind. Der Pilz ist immer noch recht wenig erforscht. Es wird vermutet dass er entweder Toxine an seinen Wirt abgibt oder massiv den Wasser- und Elektrolytehaushalt des befallenen Tieres stört. Außerdem verringert er die Barrierefunktion der Haut, was anderen Erregern zusätzlich Zugang ermöglicht – grade bei Amphibien, deren feuchte Haut eine wichtige Teil-Atmungsfunktion übernimmt, ist dies besonders schlimm.
Wenn vom „weltweiten Amphibienrückgang (engl.: global amphibian decline) gesprochen wird, ist unter anderem auch diese Epidemie gemeint. Der genaue Auslöser ist noch unbekannt, jedoch liegt die Vermutung nahe, dass es sich um ein Komplexproblem aus Umweltverschmutzung, Pestiziden, Klimawandel und der Zerstörung der Ozonschicht handelt.
J wie Jetzt seid ihr dran: Wer ist das?
Die farblich auffälligen Pfeilgiftfrösche lassen sich recht leicht bestimmen. Schwierig wird’s bei den eher unscheinbar gefärbten Tiere, die sich gut im Laub verstecken können. Und weil wir euch keinen Mist erzählen wollen und die (unbeabsichtigte) Fehlerquote möglichst niedrig sein soll, stellen wir hier mal drei Tiere ein, bei denen wir uns nicht 100%ig sicher sind um welchen Frosch und welche Kröte (ganz rechts vielleicht Rhinella marina?) es sich handelt. Wir freuen uns auf Feedback!
K wie Kermit lebt! Die Entdeckung des Hyalinobatrachium dianae
Es gibt ihn wirklich! Und er wurde erst kürzlich in Costa Rica entdeckt. H. dianae gehört ebenfalls zu den Glasfröschen und unterscheidet sich von ihnen darin, dass er eine gleichmäßige, grüne Rückenfarbe (ohne Sprenkel) besitzt. Er stößt außerdem einen sehr hohen und eintönigen Ruf aus, der eher wie ein Insekt klingt. Wegen dieses unauffälligen Rufes blieb er möglicherweise auch unentdeckt – bis 2015 hat ihn einfach niemand gehört… Trotzdem hat dieser nur 2,5 cm große Zwerg das Potential zum Star. Mit seiner gleichmäßigen Färbung und den weißen Augen sieht er Kermit aus der Muppet Show extrem ähnlich und ist so auch in der Presse bekannt gemacht worden.
Status: Kermit hat seine Geheimnisse noch nicht so recht preisgegeben. Hoffen wir, dass seine Familie groß ist.
L wie Leptodactylus savagei – groß, gefräßig und giftig
Den mit bis zu 16 cm größten Frosch Costa Ricas findet man vorzugsweise an Laub- und Erdhaufen. Dort sitzt er nachts bewegungslos neben seinem Versteck, in das er sich bei Gefahr zurückzieht. Fühlt er sich bedroht, bildet er außerdem einen giftigen Schleim (Leptodactylin) auf seiner Haut, der bei Berührung zu Hautirritationen führen kann und sogar die Atemwege empfindlich reizt – zumindest wenn sich der Frosch mit einem in einem geschlossenen Raum befindet (obacht, Froschprinzessin!). Durch seine Giftigkeit sorgt dieser Frosch für eine Dezimierung der costaricanischen Hunde, die sich hin und wieder an dem vermeintlichen Leckerbissen ausprobieren. So zumindest erzählte es uns ein Guide bei einer Führung. Wir hingegen sind gleich von der Ungenießbarkeit des Ungetiers ausgegangen. Er muss einen nur mit seinen, im Licht der Stirnlampe rot leuchtenden, Augen grimmig anstarren, dann vergeht dem klugen Wanderer sofort der Appetit. Der Speisezettel des L. savagei allerdings ist ziemlich umfassend ausgelegt: Alles wird verschlungen. Sogar größere Schlangen von bis zu 500 mm sind möglich. Und auch Pfeilgiftfrösche kriegen diesen Frosch nicht klein. Er ist äußerst robust und kann bis zu 15 Jahre alt werden.
Status: Nicht gefährdet.
M wie Mimikri – der falsche Pfeilgiftfrosch Pristimantis gaigei
P. gaigei ist ein ganz Schlauer. Er spart sich den Aufwand der Giftproduktion und ahmt lieber mit seinen gelben oder blauen Streifen die in seinem Umfeld lebenden, tatsächlich giftigen Pfeilgiftfroscharten der Gattung Phyllobates einfach nach, um nicht gefressen zu werden. Da stört offensichtlich auch nicht die Größe, denn mit rund 4 cm wird dieser Frosch etwas größer als seine giftigen Vorbilder. Er scheint außerdem sehr schweigsam zu sein, denn man kennt keinen Werbe- oder Paarungsruf von ihm. Ein sehr diskreter und außerdem nachtaktiver Kollege…
Status: Nicht bedroht
N wie Nelson-Frosch (Ctenophryne aterrima) – ein schwarzer und sehr geheimnisvoller Geselle
Der Nelson- oder auch Schwarzhalsfrosch ist komplett schwarz, inklusive seiner Augen. Er ist selten und sehr schwer zu beobachten. Er ist so unfassbar geheimnisvoll dass man ihn sogar nicht auf dem Bild erkennen kann. Richtig aktiv ist der bis zu 7 cm große Frosch nur nachts in der Regenzeit, ansonsten lebt er gerne verborgen am Boden, tief im Laubstreu oder lockerem Boden unter Baumstämmen vergraben. Sein Kaulquappen-Nachwuchs ist mit bis zu 4 cm besonders groß. Da man ihn zwar von Costa Rica bis Ecuador weit verbreitet findet, aber umständehalber tatsächlich nur sehr selten sieht, weiß man nur äußert wenig über ihn. Rätselhaft…
Status: Nicht bedroht.
O wie Oophaga granulifera – ein grimmiger, grenzliebender Giftfrosch
Dieser Frosch ist wirklich hübsch, aber ziemlich kriegerisch. Der kleine Bodenbewohner ist stark territorial und dementsprechend schnell auf Ärger aus. Sollten Eindringlinge einen, hmm, Hops zu weit hüpfen, werden sie erbittert bekämpft. Wie bei vielen Pfeilgiftfröschen ist auch die Färbung dieses niedlichen, weil nur 2 cm großen Fröschchens variabel. Normalerweise rot bis orange-farben, ist O. granulifera zur Abwechslung in einem kleinen costaricanischen Gebiet (bei Quepos) olivfarben.
Status: Von Gefährdung bedroht
P wie Phyllobates vittatus – der Golfo Dulce Pfeilgiftfrosch
Diese Froschart legt, wie viele Pfeilgiftfrösche, seine Eier in das Regensammelwasser von Bromelien. Die Elternfrösche bewachen ihren Nachwuchs und betreiben, zumindest für Froschverhältnisse, liebevolle Brutpflege. Außergewöhnlich ist, dass der bis zu 3 cm große und tagaktive Golfo Dulce Pfeilgiftfrosch tatsächlich nur in der Osa-Region des südlichen Costa Ricas vorkommt. Er ist somit auf kleinstem Gebiet endemisch. Wir durften ihn tatsächlich finden, anschauen und fotografieren, was ein großes Glück bedeutet und ein absolutes Highlight unserer Froschtour war.
Status: Gefährdet
Q wie „Quaaak!“
R wie Rote Liste (Red Data Book) – eine Liste mit viel zu vielen Froschnamen…
Amphibien sind die am stärksten vertretene Gruppe auf der von der Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature and natural Resources – IUCN) veröffentlichten Liste. Diese Liste führt alle weltweit vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten auf. Sie stellt als wissenschaftliches Fachgutachten zum Aussterberisiko von Arten eine Orientierungsgrundlage für Gesetzgeber und Behörden dar. Leider ist sie in nur wenigen Ländern der Welt tatsächlich rechtswirksam. Hier gehört die Schweiz hier zu den Ländern, die mit positiven Beispiel voraus gehen.
S wie Silverstoneia flotator (auch Colosthethus flotator) – mit dem Nachwuchs Huckepack…
Dieser tagaktive Frosch kommt in Costa Rica und in Panama vor und lebt gerne am felsigen Boden bei Waldbächen. Die Eiablage findet im Laub statt. Sobald die Kaulquappen geschlüpft, sind transportieren die Eltern, meist die Männchen ihren Nachwuchs auf dem Rücken zum nahe gelegenen Bach.
Status: Nicht gefährdet
T wie Trachycephalus typhonius – der Gemeine Milchfrosch mit grünen Knochen
Dieser nachtaktive Boden- und Baumbewohner ist recht weit verbreitet und kommt von Mexiko bis Argentinien vor. wie alle Frösche der Gattung Trachycephalea sind seine Knochen und sein Muskelgewebe nicht weiß, sondern blaugrün. Auch dieser Frosch kann, trotz seiner Größe bis zu 11 cm, vom Baum springend in der Luft gleiten. Es ist schon ein Exemplar dabei beobachtet worden wie es eine Strecke von 27 Metern gleitend zurück gelebt hat.
Status: Nicht bedroht
U wie Ungewöhnlich groß – die riesigen Eier des Gastrotheca cornuta
G. Cornuta lebt vorzugsweise in Baumkronen, ist nachtaktiv, bis zu 8 cm groß und legt tatsächlich die größten Eier von allen Amphibien (knapp 10 mm Durchmesser). Die Männchen rufen die Weibchen mit einem recht seltsamen und für die Art typischen Geräusch, dass wie ein knallender Sektkorken klingen soll. Interessant ist auch: G. cornuta gehört zu den sogenannten Beuteltierfröschen. Die Weibchen der Beuteltierfrösche haben auf ihrem Rücken (nicht am Bauch) Brutbeutel. Ihr Nachwuchs verbringt dort die Zeit ab dem Schlupf bis zum fertigen Minifrosch.
Status: Leider ist dieser hübsche Frosch mit dem skeptischen Blick stark bedroht. In Costa Rica gab es seit 1996 keine Sichtung mehr, möglicherweise lokal ausgestorben.
V wie Verdammt giftig: das Gift der Pfeilgiftfrösche
Pfeilgiftfrösche ernähren sich u.a. von Ameisen und Milben. Diese dienen den Fröschen zusätzlich als Alkaloide-Lieferanten. Der Frosch gewinnt daraus das hochgiftige Batrachotoxin, ein Gift, das zehn mal stärker ist als das vom verufenen Kugelfisch (Fugu) produzierte Tetrodoxin. Auf gesunder Haut hat Batrachotoxin allerdings keine Wirkung. Bei kleinsten Schnittwunden hingegen verursacht es einen langen, starken Schmerz und Kontakt mit Schleimhäuten sollte unbedingt vermieden werden. Im schlimmsten Fall sind Gefühlstaubheit, Muskel- und Nervendepolarisation (Krämpfe), Fibrillation, Arrhythmien bis hin zu tödlichem Herzversagen die Folgen. Das Antidot zu Batrachotoxin wird übrigens widerum aus dem Gift besagten Kugelfisches hergestellt. Aufgrund ihrer Giftigkeit können Pfeilgiftfrösche es sich leisten tagaktiv zu sein. Mit strahlenden Farben weisen sie potentielle Fressfeinde auf ihre Ungenießbarkeit hin. In Gefangenschaft gehaltene Pfeilgiftfrösche verlieren, aufgrund der Nahrungsumstellung (Milben und Ameisen sind nicht so einfach zu verfüttern) recht bald ihre Giftpotenz. Essen sollte man sie trotzdem nicht…
W wie Wissenschaft von den Fröschen – die Herpetologie
Wissenschaftler*innen, die sich ausschließlich mit Fröschen beschäftigen, gehören in den Bereich der Herpetologie. Diese ist ein Teilgebiet der Zoologie und befasst sich insgesamt mit Amphibien und Reptilien. Der Begriff geht zurück auf das giechische „herpein“, was „kriechen“ oder „schleichen“ bedeutet.
XY wie Xylophonfrosch – ein hölzerner Geselle
jaja, ich weiß… 🙂
Z wie zuende!
Weitere Informationen:
Lesenswerter Wiki-Artikel zum Chytridpilz
Gutes und umfangreiches online-Nachschlagewerk mit Beschreibung, Bildern und Sounds